Du stehst kurz vor deinem Abi und möchtest studieren, weißt aber noch nicht was? Vor dieser Frage stehst du definitiv nicht alleine. Die Studienwahl ist eine richtungsweisende Entscheidung und entsprechend schwierig ist es, diesen Schritt zu wagen. Viele Faktoren spielen eine Rolle und jede:r scheint eine andere Meinung zu haben. Im Endeffekt musst du für dich ganz persönlich herausfinden, was dir wichtig ist und welchen Weg du gehen möchtest. Deshalb können natürlich auch wir dir diese Entscheidung nicht abnehmen. Dennoch möchten wir in diesem Blogbeitrag ein paar Dinge und Erfahrungen teilen, die wir gerne vor unsere Studienwahl gewusst hätten.
Welche Studienfächer interessieren dich?
Der vermutlich häufigste Tipp, den wir während der Wahl unseres Studienganges bekommen haben, war: Mach einfach das, was dir Spaß macht. Und da ist natürlich sehr viel Richtiges dran. Etwas zu studieren, worauf du überhaupt keine Lust hast, ist keine gute Idee. Während eines Studiums setzt du dich sehr intensiv mit deinem Studienfach auseinander und das Lernen fällt auf jeden Fall leichter, wenn du Freude und wirkliches Interesse an den Themen hast. Allerdings folgt ein großes ABER, denn es gibt unserer Meinung nach zwei wichtige Dinge, die häufig zu sehr außer Acht gelassen werden.
Erstens werden Themen, mit denen du dich bislang nicht auseinandergesetzt hast, häufig mit Themen gleichgesetzt, die einem keinen Spaß machen. Und das ist fatal, denn es gibt hunderte Studiengänge und vermutlich bist du vielen dieser Studienfächer in deiner Schullaufbahn noch nicht begegnet. Ich hatte beispielsweise in meiner Schulzeit nie Informatikunterricht und bin auch sonst nicht mit dem Thema in Berührung gekommen. Somit dachte ich mir, es wäre keine gute Idee Informatik zu studieren. Allerdings habe ich es nie ausprobiert, ich konnte also gar nicht wissen, ob es mir Spaß macht. Inzwischen habe ich meine Begeisterung für IT-Themen entdeckt und wünschte, ich hätte mich schon vor der Studienwahl mehr damit auseinandergesetzt. Daher ist unser erster wichtiger Tipp, dass du Studienfächer, mit denen du noch keine Berührungspunkte hattest, nicht direkt ausschließt. Hör dir doch beispielsweise ein paar Podcasts zu möglichst verschiedenen Themen an und schau, was dich begeistert .
Zweitens wird die Frage, wie du dir dein Beruf und dein Leben vorstellst, häufig unterschätzt. Klar, die Zeit nach dem Studium kommt dir vermutlich noch sehr weit weg vor, aber ein Studium ist die Basis für dein Berufsweg und dies sollte daher nicht vernachlässigt werden. Nehmen wir an, Biologie war in der Schule dein Lieblingsfach. Dann kann es sehr gut sein, dass dir auch ein Biologiestudium viel Spaß macht. Aber möchtest du später auch als Biologin arbeiten?
Das ist eine sehr entscheidende Frage, denn du wirst deutlich länger arbeiten als studieren. Daher ist unser zweiter wichtiger Tipp, dass du dich nicht nur fragst, welches Fach dir Spaß macht, sondern auch, wie und in welchem Umfeld du dir vorstellen kannst zu arbeiten. Lies dir hierzu zum Beispiel einfach mal ein paar Stellenanzeigen von Unternehmen durch. Was spricht dich an? Worauf hast du direkt Lust?
Diese Fragen solltest du dir vor der Studienwahl stellen
- Welche Fächer haben mir in der Schule Spaß gemacht?
- In welchen Fächern ist mir das Lernen eher schwer gefallen?
- Wo liegen meine Stärken?
- Mit welchen Themen beschäftige ich mich außerhalb der Schule?
- Wie wichtig ist mir Karriere und ein gutes Gehalt?
- Wie wichtig ist mir Jobsicherheit?
- Welche Aufgaben in Stellenanzeigen finde ich spannend?
- Was hat mir in Praktika oder Nebenjobs besonders viel Spaß gemacht?
- Möchte ich in meinem Beruf viel Reisen müssen oder bin ich lieber zuhause?
- Kann ich mir vorstellen im Schichtdienst zu arbeiten?
- In welcher Stadt möchte ich studieren?
- Kenne ich Personen, die das Studienfach studiert haben und die ich nach ihren Erfahrungen fragen könnte?
Natürlich ist es völlig klar, dass du noch nicht auf all diese Fragen eine Antwort hast. Aber unserer Erfahrung nach sind dies wichtige Anhaltspunkte, die dir bei deiner Entscheidung weiterhelfen können. Eine Sache ist dabei aber auch noch sehr wichtig: es ist keine Entscheidung fürs Leben. Es ist völlig okay, auch während oder nach einem Studium nochmal einen neuen Weg einzuschlagen. Auch wir haben erst während unseres Studiums herausgefunden, was wir wirklich wollen und nochmal die Richtung etwas geändert. Und natürlich stehen dir mit jedem Studium sehr verschiedene Wege offen. Das Studium selbst eröffnet einfach viele neue Perspektiven und du wirst dich vermutlich nochmal ein ganzes Stück verändern. Zerbrich dir also nicht allzu sehr den Kopf – es ist nie zu spät nochmal neu anzufangen. Ausprobieren ist allemal besser als gar nichts zu machen.
IT ist das neue BWL
Vielleicht hast du das Glück, dass du einen sehr klaren Traumberuf vor Augen hast. Wer Ärztin, Lehrerin oder Anwältin werden möchte, hat die Studienwahl sehr klar vorgegeben. Da du diesen Artikel liest, gehörst du aber vermutlich eher zu denjenigen, die diesen einen Traumjob eben nicht haben. Und vielleicht hast du dir auch all die oben stehenden Fragen schon gestellt und bist trotzdem nicht zu einer Antwort gekommen. Also einfach BWL studieren, damit du dir möglichst viele Möglichkeiten offen hältst? Diese Entscheidung wäre natürlich nicht per se falsch, aber unsere ganz persönliche Empfehlung ist eine andere: studiere etwas mit IT! Wir alle sehen in unserem Alltag, wie immer mehr Aspekte unseres Lebens digital stattfinden oder mit digitalen Tools unterstützt werden. Und genauso sieht es auch in der Arbeitswelt aus. Egal ob in der Medizin, der Modebranche, der Tourismusbranche, oder dem öffentlichen Sektor, in jeder Branche werden junge Talente gesucht, die sich mit IT auskennen. Die Berufe sind dabei sehr vielfältig. Von der klassischen Programmiererin bis zur UX-Designerin oder Spezialistin für IT-Security – die Möglichkeiten sind riesig, vermutlich sogar vielfältiger als mit einem BWL-Studium.
Vor allem gehört zu IT weit mehr als den ganzen Tag vorm Computer zu sitzen. In vielen IT-Bereichen kommt es stark auf Kreativität, Lösungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit an. Außerdem gibt es bereits im Studium viele verschiedene Richtungen und du kannst dir eine Spezialisierung aussuchen, wie beispielsweise Wirtschaftsinformatik, Data Science oder Medizininformatik. Das Tolle ist aber, dass du dich vor dem Studium nicht zwingend auf eine Spezialisierung oder Branche festlegen musst, sondern auch erst während oder nach deinem Studium eine konkreten Berufszweig wählen kannst. Hinzu kommt eine sehr große Jobsicherheit, attraktive Gehälter und gute Karrierechancen.
Wir wollen natürlich nicht sagen, dass ein Studium mit einem Schwerpunkt auf IT das Richtige für jede ist. Aber wir wollen dich dazu motivieren, dich mit den zahllosen Möglichkeiten der IT-Welt auseinanderzusetzen. Wir haben dir in diesem Artikel eine Auswahl verschiedener Informatikstudiengänge und weitere Tipps zur Auswahl des konkreten Faches zusammengestellt. Oder lass dich von den spannendsten Zukunftsberufen inspirieren. Natürlich findest du auf unserem Blog auch Informationen darüber, was Informatik und Data Science eigentlich genau sind und wie das erste Semester eines IT-Studiums ist. Falls du Fragen hast, kannst du uns auch jederzeit eine Nachricht schreiben!