Ich habe drei Semester Informatik studiert und dann die Entscheidung getroffen, mein Studium aufzuhören und stattdessen eine Ausbildung im gleichen Bereich zu beginnen. In meinem Artikel werde ich erklären, warum ich mich für diesen Wechsel entschieden habe und wie ich mich nach ein paar Monaten mit dieser Entscheidung fühle.
Warum der Wechsel?
Im Jahr 2021 habe ich direkt nach meinem Abitur mit dem Informatikstudium begonnen. Das erste Semester war aufgrund der Corona-Pandemie komplett online, was es schwierig machte, meine Kommiliton:innen persönlich kennenzulernen und Anschluss zu finden. Außerdem hatte ich keinerlei Vorerfahrungen im Bereich Informatik. Dies führte dazu, dass ich gerade zu Beginn Schwierigkeiten hatte, die Themen richtig zu verstehen und die vielen Hausaufgaben bis zu den Deadlines zu erledigen.
Mit der Zeit wurde ich so einfach nur frustrierter und hatte das Gefühl, dass ich nur die Hausaufgaben abarbeite, aber nicht wirklich etwas lerne und nachhaltig verstehe. Mir hat im Studium auch das praktische Lernen gefehlt. In der Zeit habe ich gemerkt habe, dass es mir leichter fällt Dinge an praktischen Beispielen zu verstehen. Zu diesem Zeitpunkt fing ich an darüber nachzudenken, ob eine berufliche Ausbildung doch besser zu mir passen würde.
Herausforderungen und Zweifel
Trotz meiner Zweifel und Unzufriedenheit, habe ich mich erst relativ spät zu einem Wechsel entschieden. Warum habe ich also so lange gewartet? Hauptsächlich wollte ich nicht als „Studienabbrecher“ gelten und mir selbst beweisen, dass ich das Studium nicht abbreche, weil ich es einfach nicht schaffe.
Je länger ich aber darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde mir aber, dass ich im Studium wahrscheinlich nicht meine Lernziele erreiche und ich etwas ändern muss. Als ich dann den Entschluss endgültig gefasst hatte, zu einer Ausbildung zu wechseln, kamen aber erst noch ein paar Herausforderungen auf mich zu. Zum einen war da der lästige Papierkram an der Uni und für mein BAFÖG, den ich erledigen musste. Formulare ausfüllen und Dokumente organisieren, um den Wechsel reibungslos zu gestalten, erforderte Zeit und Geduld.
Zum anderen standen auch noch die Bewerbungen für Ausbildungsstellen auf meiner To-Do-Liste. Ich musste einen Lebenslauf und ein Anschreiben verfassen. Bei mir lief zum Glück direkt die erste Bewerbung bei meinem Wunschunternehmen sehr gut und ich habe den Ausbildungsplatz bekommen. Dies ist aber natürlich nicht immer der Fall und man sollte sich auf einen längeren Weg einstellen. Nun mache ich eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung bei InnoGames in Hamburg.
Vorteile einer Ausbildung (Erfahrung nach vier Monaten)
Die Entscheidung, mein Studium vorerst zu beenden und eine Ausbildung zu beginnen, hat einige positive Veränderungen in mein Leben gebracht. Zum einen ermöglicht die Ausbildung mir, finanziell unabhängiger zu sein und mein erstes eigenes Geld zu verdienen.
Zusätzlich habe ich jetzt ich die Möglichkeit, mehr Zeit dem Programmieren zu widmen und es in meiner täglichen Arbeit zu lernen. Die praktische Ausbildung hilft mir sehr, meine Fähigkeiten und Kenntnisse in diesem Bereich weiterzuentwickeln und bei echten Projekten mitzuarbeiten. Ein weiterer Vorteil für mich persönlich sind die festen Arbeitszeiten und der geordnete Tagesablauf, die mir Struktur in meinem Leben geben. Durch die festen Arbeitszeiten habe ich jetzt ein besseres Verhältnis zu meiner Arbeit und wieder mehr Spaß am Programmieren, da ich nun nicht mehr bis spät nachts an Hausaufgaben sitze, die ich vorher nicht geschafft habe.
Der größte Pluspunkt der Ausbildung für mich ist die Verfügbarkeit eines Ansprechperson. Im Gegensatz zum Studium, wo es oft schwierig war, schnelle Hilfe oder Unterstützung zu bekommen, ist während der Ausbildung immer jemand da, um meine Fragen zu beantworten und mir Dinge direkt und persönlich beizubringen.
Fazit
Der Wechsel vom Studium zur Ausbildung ist eine wichtige Entscheidung, die gründlich durchdacht werden sollte. Dieser Weg ist nicht für jeden geeignet, aber wenn du das Gefühl hast, dass es für dich das richtige ist, empfehle ich es auf jeden Fall auf dieses Gefühl zu hören. Schließlich ist es entscheidend immer deine eigenen Ziele und Interessen zu berücksichtigen.
Ich habe über die letzten Monate hinweg gemerkt, dass ein Studium (noch) nicht das Richtige für mich ist und ich praktisch besser Dinge lernen kann und mehr Unterstützung brauche.
Du hast Fragen zur Ausbildung oder zum Studium? Dann schreib uns gerne eine Nachricht auf Instagram, LinkedIn oder per Mail.